Upcycling – Was, wieso, warum?

Upcycling betrachtet Müll nicht einfach als Müll, sondern nutzt das darin noch enthaltene Potential. Das tut auch das altbekannte Recycling, bei näherer Betrachtung sind die beiden aber nicht mehr als entfernte Verwandte:
Recycling beschreibt die Methode der Rückführung von Wertstoffen in den Produktionsprozess. Dafür müssen grundsätzlich große Mengen Energie und Rohstoffe eingesetzt werden, beispielsweise wird Altpapier zerkleinert, aufgeweicht, chemisch gereinigt und ggf. gebleicht. Danach gesiebt, gepresst, getrocknet und zugeschnitten – und das ist nur die Kurzversion des Vorgangs. Bei einer Vielzahl von Materialien, z. B. Plastik oder eben Papier, führt Recycling zu einem stufenweisen Qualitätsverlust und wird daher auch als Downcycling bezeichnet.

 © Thomas Zigahn

 

Beim Upcycling hingegen werden Ausrangiertes, Verpackungsmüll und sonstiger Abfall nicht als Rohstoff, sondern als Material angesehen, daher eröffnet es einen ganz neuen Blick auf die Dinge und ihren Wert. Upcycling hat viel mit Fantasie und Kreativität zu tun – und bei der Aufwertung von Müll zu Gebrauchsgegenständen oder Designobjekten sind den Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt: der unbrauchbare Fahrradschlauch wird zur Federmappe, ein mottenzerfressener Pulli verwandelt sich in eine warme Filzmütze und ein ausgedienter Fußball macht als Lampe nicht nur Licht, sondern ist ein echter Hingucker.

 

 Diesen Prozessen liegt keine Wissenschaft zugrunde und es gibt kein bestimmtes Handwerk, das hier der Experte ist. Upcycling hat viel mit Ausprobieren zu tun und ist daher auch mit Do-it-yourself verknüpft. Mit einfachen Mitteln wird Vorhandenes umgearbeitet und etwas Neues entsteht.

 

Die Botschaft lautet: Weg von Massenkonsum und Wegwerfgesellschaft, hin zu aktiver Abfallvermeidung, ressourcenschonenden Produkten und innovativen Handlungsansätzen.

 

Das ist ein weiter Weg, zugegeben. Aber wir fangen an und gehen ein Stück …